Jans Kolumne: Theoretisieren?!

 
von Jan Scholten
 
Vor kurzem wurde in den Niederlanden eine Studie über den Einsatz homöopathischer Mitteln zur Verhütung von Durchfall bei Jungschweinen, veröffentlicht. Es handelte sich um eine Doppelblind-Studie, auch RCT (randomisierte kontrollierte Studie) genannt. Das Ergebnis war eindeutig  positiv und konnte nicht mit einer Placebowirkung erklärt werden.

Professor Savekool reagierte auf das Ergebnis mit folgenden Worten: "Es gibt zwar Beispiele für die bewiesene klinische Wirksamkeit einiger homöopathischer Mittel, aber es gibt keinen einzigen bekannten physisch-chemischen Mechanismus, der die Wirkung von Homöopathie wissenschaftlich erklären kann." Dies ist eine für viele Wissenschaftler typische Reaktion, doch das ist kein wissenschaftliches Denken. Tatsachen sind Tatsachen und jede Theorie, die diese Tatsachen nicht erklären kann, ist entweder begrenzt oder falsch. In der Physik und Chemie sind die Theorien eben zu beschränkt, um die homöopathischen Ergebnisse erklären zu können. Der Physik und Chemie fehlen die Weitsicht, die nötig wäre um Homöopathie zu erklären.
Natürlich versucht Professor Savekool, diese Ergebnisse weg zu diskutieren, indem er behauptet, dass die Auswahl nicht zufällig und die Gruppe zu klein gewesen sei (usw. mit ähnlichen Argumenten). Als Wissenschaftler sollte ihn ein Ergebnis, das nicht in die bestehenden Theorien passt, jedoch neugierig machen. Eigentlich sollte er die Studie wiederholen, um herauszufinden, ob seine Argumente stichhaltig sind oder nicht. Es überrascht allerdings nicht, dass dies unterbleibt. 
Wir sehen dasselbe Phänomen in der ‚7 Meta-Analyse’ über Homöopathie. Alle Ergebnisse zeigen, dass Homöopathie nicht als Placebo weg diskutiert  werden kann. Es wird empfohlen, mehr Forschung zu betreiben, aber dann gibt es doch keine neuen Forschungen. Für solche Forschungen wird kein Geld zur Verfügung gestellt, und Forschungsvorschläge werden regelmäßig von Ethikkomitees blockiert, die behaupten, es sei unmoralisch, eine unbewiesene Heilmethode am Patienten zu testen!
Diese Art von Reaktion ist von wissenschaftlichem Denken relativ weit entfernt. Wissenschaftler sollten eigentlich aufmerksam werden, wenn sie Tatsachen sehen, die mit ihren Theorien nicht übereinstimmen. Solche Phänomene haben immer zu neuen Entdeckungen und Theorien geführt; unerklärbare Untersuchungsergebnisse sind immer am viel versprechendsten. Natürlich kann es Fehler in Studien geben, und eine gründliche Analyse wird dann zeigen, dass die Tatsachen nicht korrekt waren. So etwas muss jedoch ermittelt werden. Mit anderen Worten: in solchen Fällen ist sogar mehr Forschung erforderlich.
Lassen Sie uns als Homöopathen nicht dasselbe machen und Fakten bestreiten, die nicht in vorhandene Theorien passen, sondern lassen Sie uns Theorien anhand von bestehenden Tatsachen entwickeln.

 

Kategorien: Zeitungsartikel

Schlüsselwörter: Kolumne, Theorien, Tatsachen, Forschung
 

 

Jans Kolumne: Theoretisieren?!

 
von Jan Scholten
 
Vor kurzem wurde in den Niederlanden eine Studie über den Einsatz homöopathischer Mitteln zur Verhütung von Durchfall bei Jungschweinen, veröffentlicht. Es handelte sich um eine Doppelblind-Studie, auch RCT (randomisierte kontrollierte Studie) genannt. Das Ergebnis war eindeutig  positiv und konnte nicht mit einer Placebowirkung erklärt werden.

Professor Savekool reagierte auf das Ergebnis mit folgenden Worten: "Es gibt zwar Beispiele für die bewiesene klinische Wirksamkeit einiger homöopathischer Mittel, aber es gibt keinen einzigen bekannten physisch-chemischen Mechanismus, der die Wirkung von Homöopathie wissenschaftlich erklären kann." Dies ist eine für viele Wissenschaftler typische Reaktion, doch das ist kein wissenschaftliches Denken. Tatsachen sind Tatsachen und jede Theorie, die diese Tatsachen nicht erklären kann, ist entweder begrenzt oder falsch. In der Physik und Chemie sind die Theorien eben zu beschränkt, um die homöopathischen Ergebnisse erklären zu können. Der Physik und Chemie fehlen die Weitsicht, die nötig wäre um Homöopathie zu erklären.
Natürlich versucht Professor Savekool, diese Ergebnisse weg zu diskutieren, indem er behauptet, dass die Auswahl nicht zufällig und die Gruppe zu klein gewesen sei (usw. mit ähnlichen Argumenten). Als Wissenschaftler sollte ihn ein Ergebnis, das nicht in die bestehenden Theorien passt, jedoch neugierig machen. Eigentlich sollte er die Studie wiederholen, um herauszufinden, ob seine Argumente stichhaltig sind oder nicht. Es überrascht allerdings nicht, dass dies unterbleibt. 
Wir sehen dasselbe Phänomen in der ‚7 Meta-Analyse’ über Homöopathie. Alle Ergebnisse zeigen, dass Homöopathie nicht als Placebo weg diskutiert  werden kann. Es wird empfohlen, mehr Forschung zu betreiben, aber dann gibt es doch keine neuen Forschungen. Für solche Forschungen wird kein Geld zur Verfügung gestellt, und Forschungsvorschläge werden regelmäßig von Ethikkomitees blockiert, die behaupten, es sei unmoralisch, eine unbewiesene Heilmethode am Patienten zu testen!
Diese Art von Reaktion ist von wissenschaftlichem Denken relativ weit entfernt. Wissenschaftler sollten eigentlich aufmerksam werden, wenn sie Tatsachen sehen, die mit ihren Theorien nicht übereinstimmen. Solche Phänomene haben immer zu neuen Entdeckungen und Theorien geführt; unerklärbare Untersuchungsergebnisse sind immer am viel versprechendsten. Natürlich kann es Fehler in Studien geben, und eine gründliche Analyse wird dann zeigen, dass die Tatsachen nicht korrekt waren. So etwas muss jedoch ermittelt werden. Mit anderen Worten: in solchen Fällen ist sogar mehr Forschung erforderlich.
Lassen Sie uns als Homöopathen nicht dasselbe machen und Fakten bestreiten, die nicht in vorhandene Theorien passen, sondern lassen Sie uns Theorien anhand von bestehenden Tatsachen entwickeln.

 

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Schlüsselwörter: Kolumne, Theorien, Tatsachen, Forschung
 

 





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