Studie über Homöopathie bei schottischen Ärzten  

In 60 Prozent der schottischen Arztpraxen werden homöopathische oder pflanzliche Mittel verordnet

Schottische Flagge

Schottische Flagge

Laut einer im Dezember 2008 im ‘British Journal of Clinical Pharmacology’ veröffentlichten Studie, an der fast zwei Millionen Menschen teilnahmen, verschreiben 60 % der schottischen Arztpraxen homöopathische oder pflanzliche Mittel.  

Die Forscher der Universität von Aberdeen hatten alle dokumentierten Verordnungen aus den Jahren 2003 bis 2004 analysiert, wobei ca. 1,9 Millionen Patienten aus 323 Arztpraxen erfasst wurden.


Die Ergebnisse führten dazu, dass der Ruf nach einer kritischen Prüfung der homöopathischen und pflanzlichen Mittelverordnungen des  'National Health Service’ laut wurde, weil diese besonders häufig Kindern unter 16 Jahren, Babys und Kleinkindern verschrieben werden.

Das Forschungsteam fand folgendes heraus:
• 49 % der Arztpraxen hatten 193 verschiedene homöopathische Mittel verordnet, während
  32 % der Arztpraxen 17 verschiedene pflanzliche Mittel verschrieben hatten.

• 5 % der an der Studie beteiligten Praxen verschrieben 50 % dieser Mittel, und 46 % der Patienten hatten die Mittel auch nachweislich erhalten. 

• 4160 Patienten (2,2 % der registrierten Patienten) wurde während der Dauer der Studie mindestens ein homöopathisches Mittel verschrieben. 73 % dieser Patienten waren weiblich und das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 47 Jahren.

• Kinder unter 12 Monaten bekamen besonders häufig homöopathische oder pflanzliche Mittel verordnet  (9,5 % der Kinder dieser Altersgruppe), gefolgt von alten Menschen im Alter von 81-90 Jahren (4,5 % dieser Altersgruppe). 16 % der homöopathischen Verordnungen ergingen an Kinder unter 16 Jahren.

• 361 Patienten erhielten während der Dauer der Studie mindestens ein pflanzliches Mittel  (0,2 % der registrierten Patienten). 12 % von ihnen waren Kinder unter 16 Jahren. 
72 % dieser Verordnungen betrafen Frauen im durchschnittlichen Alter von 61 Jahren.

• Die Ärzte, die ihren Patienten ein homöopathisches Mittel verordneten, verschrieben ihnen während der Dauer der Studie durchschnittlich außerdem vier konventionelle Medikamente. Wurde ein pflanzliches Mittel verordnet, so stieg die Zahl der zusätzlich verordneten konventionellen Medikamente auf 5 an.

• 4 % der Patienten, denen ein pflanzliches Mittel verschrieben worden war, erhielten gleichzeitig konventionelle Medikamente, deren Verträglichkeit mit der Phytotherapie belegt war. 

• Die am häufigsten verschriebenen homöopathischen Mittel waren:

Arnica montana (bei Verletzungen, Prellungen usw.) Rhus toxicodendron (Gelenkbeschwerden, Kopfschmerzen) Cuprum metallicum (Krämpfe, schwacher Kreislauf) Pulsatilla (PMT, Klimakterium, Menopause , Probleme beim Stillen) und Sepia (PMT, Klimakterium, Menopause, Müdigkeit, Erschöpfung).

 


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Bayerischer Enzian

Enzian

 

• Die am häufigsten verschriebenen pflanzlichen Mittel waren:

     - Enzian (Appetitmangel, Verdauungsstörungen),
     - Kranbeere, Preiselbeere (Harnwegsinfektionen)
     - Digestodoron (Magenverstimmung,Sodbrennen,Verstopfung)
     - Nachtkerze (PMT) und
     - Laxadoron (Verstopfung)

“Unsere Studie zeigt, dass eine beachtliche Anzahl schottischer Hausärzte homöopathische und pflanzliche Mittel verschreiben,“ sagt Ko-Autor Dr. James McLay von der Medizinisch-Therapeutischen Abteilung der Universität. 
 “Die Menge der homöopathischen Verordnungen wirft wichtige Fragen in Bezug auf die Berücksichtigung homöopathischer und pflanzlicher Mittel im ‘National Health Service’ auf.“

“Das Hauptproblem bei den homöopathischen Mitteln ist der fehlende wissenschaftliche Nachweis ihrer Wirksamkeit.“

“Wenn man den Anstieg von Medikamenten mit nachgewiesener Wirkung und die Verordnungsleitlinien in England bedenkt – dürfen dann Therapien ohne positiven klinischen Wirkungsnachweis vom ‚Health Service’ verschrieben und finanziert werden?“

 “Oder sind die Befürworter dieser Mittel im Recht, wenn sie feststellen, dass die Problematik, die den Untersuchungen dieser Mittel anhaftet, wissenschaftliche Beweise entbehrlich macht?“

“Wie auch immer argumentiert wird – unsere Studie zeigt eine offenkundige Akzeptanz der Homöopathie und Phytotherapie in der Erstversorgung, auch bei Kindern und Babys. Wir sind der Meinung, dass diese Untersuchungsergebnisse die Notwendigkeit einer kritischen Überprüfung dieser Verordnungstendenzen deutlich machen.“ 

“Die Untersuchung der Universität Aberdeen hat der anhaltenden Diskussion über homöopathische Mittel eine wichtige neue Dimension hinzugefügt, indem sie zeigt, was aktuell an der Basis der schottischen Allgemeinarztpraxis passiert,“ meint Dr. Jeffrey Aronson, der Herausgeber der Pharmakologischen Zeitschrift der Universität von Oxford.


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Baby

Baby

“Im September 2006 hat die MHRA (Medicines and Healthcare products Regulatory
Agency) neue Regeln zur Reglementierung homöopathischer Mittel eingeführt und den Herstellern gestattet, die Beschwerdebilder anzugeben, für die sie angewendet werden können.”

Quelle : Homeopathic and herbal prescribing in general practice in Scotland. Ross S, Simpson C R and McLay J S. British Journal of Clinical Pharmacology

 

 

Studie über Homöopathie bei schottischen Ärzten

Studie über Homöopathie bei schottischen Ärzten  

In 60 Prozent der schottischen Arztpraxen werden homöopathische oder pflanzliche Mittel verordnet

Schottische Flagge

Schottische Flagge

Laut einer im Dezember 2008 im ‘British Journal of Clinical Pharmacology’ veröffentlichten Studie, an der fast zwei Millionen Menschen teilnahmen, verschreiben 60 % der schottischen Arztpraxen homöopathische oder pflanzliche Mittel.  

Die Forscher der Universität von Aberdeen hatten alle dokumentierten Verordnungen aus den Jahren 2003 bis 2004 analysiert, wobei ca. 1,9 Millionen Patienten aus 323 Arztpraxen erfasst wurden.


Die Ergebnisse führten dazu, dass der Ruf nach einer kritischen Prüfung der homöopathischen und pflanzlichen Mittelverordnungen des  'National Health Service’ laut wurde, weil diese besonders häufig Kindern unter 16 Jahren, Babys und Kleinkindern verschrieben werden.

Das Forschungsteam fand folgendes heraus:
• 49 % der Arztpraxen hatten 193 verschiedene homöopathische Mittel verordnet, während
  32 % der Arztpraxen 17 verschiedene pflanzliche Mittel verschrieben hatten.

• 5 % der an der Studie beteiligten Praxen verschrieben 50 % dieser Mittel, und 46 % der Patienten hatten die Mittel auch nachweislich erhalten. 

• 4160 Patienten (2,2 % der registrierten Patienten) wurde während der Dauer der Studie mindestens ein homöopathisches Mittel verschrieben. 73 % dieser Patienten waren weiblich und das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 47 Jahren.

• Kinder unter 12 Monaten bekamen besonders häufig homöopathische oder pflanzliche Mittel verordnet  (9,5 % der Kinder dieser Altersgruppe), gefolgt von alten Menschen im Alter von 81-90 Jahren (4,5 % dieser Altersgruppe). 16 % der homöopathischen Verordnungen ergingen an Kinder unter 16 Jahren.

• 361 Patienten erhielten während der Dauer der Studie mindestens ein pflanzliches Mittel  (0,2 % der registrierten Patienten). 12 % von ihnen waren Kinder unter 16 Jahren. 
72 % dieser Verordnungen betrafen Frauen im durchschnittlichen Alter von 61 Jahren.

• Die Ärzte, die ihren Patienten ein homöopathisches Mittel verordneten, verschrieben ihnen während der Dauer der Studie durchschnittlich außerdem vier konventionelle Medikamente. Wurde ein pflanzliches Mittel verordnet, so stieg die Zahl der zusätzlich verordneten konventionellen Medikamente auf 5 an.

• 4 % der Patienten, denen ein pflanzliches Mittel verschrieben worden war, erhielten gleichzeitig konventionelle Medikamente, deren Verträglichkeit mit der Phytotherapie belegt war. 

• Die am häufigsten verschriebenen homöopathischen Mittel waren:

Arnica montana (bei Verletzungen, Prellungen usw.) Rhus toxicodendron (Gelenkbeschwerden, Kopfschmerzen) Cuprum metallicum (Krämpfe, schwacher Kreislauf) Pulsatilla (PMT, Klimakterium, Menopause , Probleme beim Stillen) und Sepia (PMT, Klimakterium, Menopause, Müdigkeit, Erschöpfung).

 


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Bayerischer Enzian

Enzian

 

• Die am häufigsten verschriebenen pflanzlichen Mittel waren:

     - Enzian (Appetitmangel, Verdauungsstörungen),
     - Kranbeere, Preiselbeere (Harnwegsinfektionen)
     - Digestodoron (Magenverstimmung,Sodbrennen,Verstopfung)
     - Nachtkerze (PMT) und
     - Laxadoron (Verstopfung)

“Unsere Studie zeigt, dass eine beachtliche Anzahl schottischer Hausärzte homöopathische und pflanzliche Mittel verschreiben,“ sagt Ko-Autor Dr. James McLay von der Medizinisch-Therapeutischen Abteilung der Universität. 
 “Die Menge der homöopathischen Verordnungen wirft wichtige Fragen in Bezug auf die Berücksichtigung homöopathischer und pflanzlicher Mittel im ‘National Health Service’ auf.“

“Das Hauptproblem bei den homöopathischen Mitteln ist der fehlende wissenschaftliche Nachweis ihrer Wirksamkeit.“

“Wenn man den Anstieg von Medikamenten mit nachgewiesener Wirkung und die Verordnungsleitlinien in England bedenkt – dürfen dann Therapien ohne positiven klinischen Wirkungsnachweis vom ‚Health Service’ verschrieben und finanziert werden?“

 “Oder sind die Befürworter dieser Mittel im Recht, wenn sie feststellen, dass die Problematik, die den Untersuchungen dieser Mittel anhaftet, wissenschaftliche Beweise entbehrlich macht?“

“Wie auch immer argumentiert wird – unsere Studie zeigt eine offenkundige Akzeptanz der Homöopathie und Phytotherapie in der Erstversorgung, auch bei Kindern und Babys. Wir sind der Meinung, dass diese Untersuchungsergebnisse die Notwendigkeit einer kritischen Überprüfung dieser Verordnungstendenzen deutlich machen.“ 

“Die Untersuchung der Universität Aberdeen hat der anhaltenden Diskussion über homöopathische Mittel eine wichtige neue Dimension hinzugefügt, indem sie zeigt, was aktuell an der Basis der schottischen Allgemeinarztpraxis passiert,“ meint Dr. Jeffrey Aronson, der Herausgeber der Pharmakologischen Zeitschrift der Universität von Oxford.


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Baby

Baby

“Im September 2006 hat die MHRA (Medicines and Healthcare products Regulatory
Agency) neue Regeln zur Reglementierung homöopathischer Mittel eingeführt und den Herstellern gestattet, die Beschwerdebilder anzugeben, für die sie angewendet werden können.”

Quelle : Homeopathic and herbal prescribing in general practice in Scotland. Ross S, Simpson C R and McLay J S. British Journal of Clinical Pharmacology

 

 





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